Facebook-Meldung: Unangemessener Inhalt vom 29.08.2016
Anmerkung des Einsenders: „In meinen Augen wird hier Lynchjustiz verharmlost. Auch wenn es sich in dieser Geschichte um einen Täter handelt, sollten wir nicht zur Selbstjustiz ermuntern. Doch genau das geschieht hier. Man zeigt einen krassen Fall von Selbstjustiz und verharmlost bzw rechtfertigt gar diese Gewalt mit hämischen Kommentaren.
Ganz unabhängig davon haben Fotos von brennenden Menschen einfach nichts auf facebook zu suchen.
Facebook sieht das anders. Brennende Menschen sind hier scheinbar kein Problem, Kommentare, die das auch noch gut finden, ebenso wenig.“
Antisemitische-Propaganda – keine Löschung
Übersetzt:“ Israelische Kriegsverbrechen. Schwangere palästinensische Frauen wurden während des letzten Gaza-Völkermords vorsätzlich von israelischen Scharfschützen erschossen. Israel promotet stolz die Tötungen mit ‚1 Schuss – 2 Tote“-T-Shirts für seine Armee“. Israel zu hassen, ist erlaubt. Dass diese Propaganda aber die Gemeinschaftsstandards von Facebook verletzen soll, ist schwer vorstellbar (Facebook: „Hassrede, Terrorismus, bestimmte Gewaltandrohungen und Mobbing verstoßen gegen Facebooks Gemeinschaftsstandards. – Jede Meldung wird vom Community Operations Team geprüft, das speziell für diese Aufgabe ausgebildet ist und weltweit täglich rund um die Uhr arbeitet. In unseren Büros in Dublin, Hyderabad, Austin und Menlo Park arbeiten Hunderte von Menschen.“)
Sachlicher Vergleich Hartz IV mit AsylbewerberleistungsG, Timo Humpert, Facebook-Sperre vom 22.08.2016
Selbst wenn die Zahlen in dem Post unzutreffend wären, rechtfertigt das selbstverständlich keine Sperre. Politiker, Unternehmen usw. operieren häufig ebenfalls mit unzutreffenden Daten. Man male sich die Konsequenzen aus, wenn all dies Löschungen/Verboten/Sperrungen unterworfen wäre und nicht – nur – der Kommentierung oder Korrektur.
Anabel Schunke, Facebook-Sperre vom 19.08.2016 wg. Burka-Kritik
Der Post von Anabel Schunke, der zur 7tätigen Sperrung führte, lautete:
„Dass der Untergang des Westens besiegelt ist, zeigt sich an der Zeit, die wir brauchen, einen Stoffsack zu verbieten, der gegen alle westlichen Werte spricht.“
Eine fraglos durch die Meinungsfreiheit gedeckte Äußerung zur aktuellen Debatte um ein Verbot der Vollverschleierung in Deutschland. Eine völlig indiskutable, peinliche und diskriminierende Sanktion von Facebook.
S. Hertel, Facebook-Sperre vom 18.08.2016
Der Einsender merkte an: „Es wurden zum Foto 3 Sachfragen gestellt ob der Auszug echt sein könnte. Dies um zu überprüfen, ob es sich um bewusste manipulative Bildbearbeitung handelt. Die Echtheit der Angaben wurde von (lt eigenen Angaben) AfA-Mitarbeitern bestätigt. Zugleich wurde mit Sperre und Anzeige (und anderem) gedroht und geschimpft, solche Fakten gehören nicht veröffentlicht. Kurz darauf war der Account zu. Profil/Accountnamen einiger Personen hiervon liegen mir noch vor. Ich wüsste nicht warum man Fakten nicht veröffentlichen darf, wenn es darum geht genau dies zur Versachlichung des Themas nachzufragen. Bzw: Wo sollte dies gegen FB-Richtlinien verstoßen haben?“
Das Foto eines Kontoauszuges führte zu einer 30-tägigen Sperre. Der Beleg zeigt eine Zahlung der Bundesanstalt für Arbeit in Höhe von € 1.468,65 an eine im Übergangsheim für Asylbewerber in Wittenberge wohnhafte Person. Die Höhe solcher Zahlungen ergeben sich aus den einschlägigen Gesetzen.
Politische Artikel verschwinden – Und Facebook will es nicht gewesen sein
„Die Achse des Guten“, laut Berliner Zeitung der „einflussreichste deutsche Autorenblog” mit über vier Millionen Seitenaufrufen im Monat, betreibt natürlich auch eine Facebook-Seite. Und dort geschehen unheimliche Dinge. Am 17. Juli 2016 wurden sieben Artikel auf der „Achse“ veröffentlicht und bei Facebook verlinkt, fünf davon waren ein paar Tage später bei Facebook verschwunden (Thomas Rietzschel – Das war kein Militärputsch, das war ein schlechter Witz der Regierung; Claudio Casula – Was wir über die deutschen Reaktionen auf den Terror wissen, und was nicht; Markus Vahlefeld – Ist Singen unislamisch oder auch verantwortungslos?; Dirk Maxeiner: Der Sonntagsfahrer – Mit den Wikingern auf Kreuzfahrt; Archi W. Bechlenberg – Sorry, heute kein Antidepressivum zum Sonntag). Die Mitarbeiter der „Achse“, die Zugang zu dem Facebook-Account haben, kann man an einer Hand abzählen. Von diesen hat keiner die Löschungen vorgenommen. Für Facebook ist nach eigenen Angaben in Berlin ein 200-Personen-Team der Bertelsmann-Tochter „Arvato“ (Umsatz etwa € 4,5 Mrd.) mit dem Löschen oder Sperren befasst, soweit diese gegen die „Gemeinschaftsstandards“ des Unternehmens verstoßen. Facebook wurde über diese Vorfälle informiert und in der Folge entspann sich die hier auszugsweise wiedergegebene E-Mail-Korrespondenz zwischen Henryk M. Broder (Die Achse des Guten) und der für Nordeuropa verantwortlichen Kommunikationschefin von Facebook, Tina Kulow:
HMB: Für dieses Rätsel müsste es doch eine Erklärung geben, oder?
TK: Meine Kollegen haben geschaut und wir können nichts finden, warum diese Links nicht auf der Facebook Seite sind… Es tut mir Leid, dass es sich schwierig gestaltet den Fehler zu finden – aber wir haben aktiv nichts unternommen.
HMB: Liebe Frau Kulow, …ich finde, die Sache wird langsam ein wenig spooky. Beiträge verschwinden, die niemand entfernt hat. Das ist schon rein physikalisch unmöglich. Jemand muss den Aus-Knopf gedrückt haben. Könnte es sein, dass Sie ein paar trojanische Esel im Hause haben, von deren Existenz Sie nichts wissen? Möglicherweise Mitarbeiter der Firma Arvato, die Ihren Auftrag extensiv auslegen? Ich frag ja nur….
TK: ☺ Lieber Herr Broder, das mit der Spooky-Verbindung zu Arvato kann ich energisch und definitiv verneinen. Ich vermute es ist ein technischer Bug, da ja niemand von uns oder Ihnen in der Tat einen Knopf gedrückt hat. Ich bleibe dran und melde mich. Danke für die Geduld!!
HMB: Liebe Frau Kulow, ich wäre froh, wenn es ein Bug wäre. Man wird ja leicht Gaga in diesen Tagen, wo nichts unmöglich scheint. Andererseits: im Falle von Frau Schunke war es kein Bug. Frau Schunke, die für „Tichys Einblick“ schreibt, wurde von Facebook gesperrt und erst nach Protesten wieder entsperrt. Für die Sperrung gab es keine rechtliche oder sonstige Grundlage. Irgendjemand bei Facebook hat einfach die Meinung von Frau Schunke nicht gepasst.
TK: Ich weise mit Nachdruck zurück, dass uns irgendeine Meinung nicht passt. So etwas kann passieren, wenn Leute jemanden melden (aus Jux und Langeweile) oder schlicht jemand einen Fehler macht. Ich weiß nicht, was da im Juli passierte (ich war im Urlaub), aber sicher lag es nicht an einer Meinung.
Anders als angekündigt („Ich bleibe dran und melde mich“) kamen dann keine weiteren Erläuterungen von Facebook.
Man mag an einen Zufall glauben. Oder auch nicht. Bereits im Januar verschwand der Facebook-Eintrag zum Text von Najib Karim auf der Facebook-Seite von “Tichys Einblick“ und die Verlinkung wurde unterdrückt. Einige Zeit später war dies wieder möglich. Aktuell ist das Posten des Links wieder gesperrt. Der Beitrag hatte tausende FB-Likes, jetzt steht der Zähler wieder auf Null. Ein technischer Defekt könne ausgeschlossen werden, meinen die dortigen Administratoren. Die Verlinkung zur Zweitveröffentlichung bei der „Huffington Post“ hingegen ist nach wie vor aktiv.
Spooky, oder?
Oder auch nicht. In den USA haben ähnlich lautenden Vorwürfe bereits ein völlig anderes Niveau erreicht. Der Techblog Gizmodo sprach mit ehemaligen Mitarbeitern, welche aussagten, dass die Kuratoren der „Trending News“ politisch liberale Medien favorisieren würden. Konservative und rechte Nachrichtenseiten würden bewusst eingeschränkt. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat die Vorwürfe zurückgewiesen und sich mit konservativen Politikern getroffen.
© Joachim Nikolaus Steinhöfel
Facebook-Meldung: Unangemessener Inhalt vom 10.08.2016
Abgesehen von den eindeutigen Persönlichkeitsrechtsverletzungen dürfte es sich um ein manipuliertes Profil handeln. Das Profilbild zeigt Martin Lambert, Bezirksstadtrat Reinickendorf, Leitung der Abteilung Stadtentwicklung, Umwelt, Ordnung und Gewerbe.
Jutta Berger, Facebook-Sperre vom 20.07.2016
Auf Nachfrage bestätigte Frau Berger, dass „Dank und Anerkennung“ dem SEK galten, das den Würzburger Axt-Attentäter ausgeschaltet hat. Für ihr Lob des rechtmäßigen Einsatzes deutscher Polizeibeamter wurde sie von facebook für 30 Tage gesperrt.
Jan Zippel, Facebook-Sperre vom 27.07.2016
Lencke Steiner ist Mitglied im Bundesvorstand der FDP. Jan Zippel hat ihre obige, in Plakatform dokumentierte Aussage gepostet und wurde daraufhin gesperrt. Ein früherer MdB hat sich beim Bundesgeschäftsführer der FDP beschwert. Daraufhin hat einer der Mitarbeiter Jan Zippel angerufen und den Sachverhalt erörtert. Danach wurde der Facebook-Kontakt der FDP angesprochen. Einen Tag später erhielt Jan Zippel die folgende mail von facebook. „Hallo XXX, Ich habe das ganze intern eskaliert und es hat sich herausgestellt, dass hier ein Fehler passiert ist. Die Sperre wurde noch letzte Woche zurückgenommen und wir klären gerade, wie dies passieren konnte. Ich kann mich nur in aller Form entschuldigen.“ Wie viele solcher Fehler passieren? Welche Qualifikation haben die fb-Mitarbeiter, die sperren, wenn selbst normale Äußerungen im politischen Meinungsstreit zu Sanktionen führen? Was tun „einfache“ Nutzer, die keine politischen Kontakte haben?
Anabel Schunke, Facebook-Sperre vom 23.07.2016
Nach dem Amoklauf von München postet Sevval Aytekin auf Facebook: „In München Terroranschlag? #gutso!!!!! … Ich soll jetzt Mitleid haben? Warte nur ab Merkel, es wird noch schlimmer kommen. #karma”.
Die u.a. für „Tichys Einblick“ aktive Bloggerin Anabel Schunke hat dieses Posting, zu sehen in dem Eintrag von Ronai Shaker (Sperre vom 23.07.2016), ebenfalls geteilt und kommentiert: „Erdogan-Anhängerin feiert das Attentat von München. Top integriert würde ich sagen…“.. Sie wurde für 3 Tage gesperrt. Chaker für das Teilen des identischen Beitrags für 30 Tage.
Ronai Chaker, Facebook-Sperre vom 23.07.2016
Nach dem Amoklauf von München postet Sevval Aytekin auf Facebook: „In München Terroranschlag? #gutso!!!!! … Ich soll jetzt Mitleid haben? Warte nur ab Merkel, es wird noch schlimmer kommen. #karma”.
Das würde nun wirklich den Vorwurf der Hass- und Hetzrede erfüllen: Fordert Aytekin wirklich noch mehr Tote?
Doch nicht Frau Aytekin wurde gesperrt: Es traf die u.a. für „Tichys Einblick“ aktive Bloggerin Ronai Chaker. Sie wurde für 30 Tage gesperrt – ihr „Vergehen“: Die politisch aktive Kurdin hatte den Mordaufruf kritisiert und damit verbreitet!